Juristische Methodenlehre

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Krise der Methodenlehre

Seit Ende der 1960er Jahre wird die herkömmliche Methodenlehre als unzulänlich empfunden. "Das Arsenal der Methodenlehre reicht nicht mehr aus, um die

Vielzahl der neuen Probleme zu bewältigen, die im Zuge der wirtschaftlichen Prosperität der Nachkriegsgesellschaft sowie

im Zuge der Verrechtlichung im Wohlfahrtsstaat an das Rechtssystem herangetragen wurden."

Oppermann, Die Rezeption des Nordamerikanischen Rechtsrealismus durch die Deutsche Topikdiskussion, Frankfurt/Main 1985, S. 23.

 

 


Die traditionelle Methodenlehre geriet aber nicht nur auf Grund ökonomischer und politischer Veränderung unter Druck.  Agnes Launhardt beschreibt in "Topik und Rhetorische Rechtstheorie", Frankfurt/M Lang Verlag 2010, 8f.: 

Das Lehrgebäude, das auf Savigny und die Hermeneutik des 19. Jahrhunderts (1) zurückging, sah sich "zunehmend auch Kritik aus anderen Richtungen ausgesetzt.

So formierte sich seit den späten 60er-Jahren einerseits eine als `Neue Hermeneutik´ bezeichnete Richtung unter Bezugnahme auf die philosophische Hermeneutik Gadamers (Esser, Larenz, Hruschka, Kaufmann) sowie andererseits eine sprachphilosophisch orientierte Strömung unter Bezugnahme auf Wittgenstein (Hart, Eckmann, Roellecke) (2). In den 70er-Jahren traten sodann verstärkt Versuche in den Vordergrund, die „Logische Semantik“ unter Rückgriff auf Carnap für die juristische Methodik fruchtbar zu machen (Koch, Rüßmann, Herberger, Simon, Zimmermann); ab Ende der 70er-Jahre kamen ferner Alexys Theorie der rationalen juristischen Argumentation sowie andere Ansätze hinzu, die sich durch eine Rezeption der „Linguistischen Pragmatik“ kennzeichnen (Schiffauer, Hegenbarth, Aarnio) (3).

 1 Als zeitgenössischer Vertreter Engisch, Einführung in das juristische Denken (1956), 8. Aufl., Stuttgart u.a. 1983.| 2 Dazu informativ Busse, Juristische Semantik. Grundfragen der juristischen Interpretationstheorie in sprachwissenschaftlicher Sicht, Berlin 1993, S. 52 f., 76 ff., 135 ff. m.w.N.| 3 Busse, Juristische Semantik, S. 52 f., 104 ff. m.w.N.

 


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